Neues aus der Forschung
Es folgt ein stichpunktartiger Überblick über die wesentlichen Forschungsergebnisse zur Hypnose in der Geburtsvorbereitung.
Hypnose in der Geburtsvorbereitung:
Multizentrische empirische Untersuchung der Wirksamkeit der hypnoreflexogenen Methode nach Schauble (Hüsken-Janßen, Revenstorf und Tinneberg, 2007)
Vergleich einer Experimentalgruppe (Vorbereitung auf die Geburt mit der HR-Methode, n=43) mit einer Kontrollgruppe (Geburt ohne Vorbereitung mit der HR-Methode, n=124)
Ergebnisse:
- Weniger Angst vor der Geburt in der Hypnosegruppe
- 61 % der Hypnosegruppe fühlen sich „sehr gut“ auf die Geburt vorbereitet im Vergleich zu 41 % der Kontrollgruppe
- Weniger Schmerzen bei der Geburt in der Hypnosegruppe
- Weniger Schmerzmittel (45 % der Hypnosegruppe ohne Schmerzmittel im Vergleich zu 32,8 % der Kontrollgruppe)
- Gesamtbewertung der Geburt in der Hypnosegruppe besser
- Dauer der Eröffnungsphase 360 min in der Hypnosegruppe im Vergleich zu 405 min in der Kontrollgruppe
- Keine Komplikationen während der Geburt bei 61 % der Hypnosegruppe im Vergleich zu 48,8 % der Kontrollgruppe
- „sehr gutes“ Befinden nach der Geburt bei 63 % der Hypnosegruppe im Vergleich zu 50 % der Kontrollgruppe
- Beurteilung der Geburt durch Hebammen als unkompliziert bei 71 % der Hypnosegruppe im Vergleich zu 57 % der Kontrollgruppe
- 78 % der Frauen der Hypnosegruppe stillen ihre Kinder im Vergleich zu 64 % der Kontrollgruppe
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12,9 % der Hypnosegruppe fühlen sich am Tag der
Entbindung wieder fit im Vergleich zu 4,5 % der Kontrollgruppe
Forschungsgruppe Reinhard, Hüsken-Janßen, Hatzmann und Schiermeier
Prävention von Frühgeburten
- Vergleich einer Hypnosegruppe (Teilnehmerinnen an Kursen zur HypnoMentalen Geburtsvorbereitung® seit Juli 2007, n = 64) mit einer Kontrollgruppe (alle Schwangerschaften von Januar 2006 bis Juni 2007, die nach der 31. SSW entbunden hatten, n = 2135): signifikant niedrigere Frühgeburtenrate in der Hypnosegruppe1
- Bestätigung der Ergebnisse: 5,4 % späte Frühgeburten in der Hypnosegruppe (Kursteilnehmerinnen seit Juli 2007, n = 111) im Vergleich zu 8,8 % in der Kontrollgruppe (alle Schwangerschaften von 2001 bis Juni 2007, n = 8607)2
Veränderung der mütterlichen und fetalen Herzrate und der fetalen Durchblutung nach einer Hypnoseintervention
- Untersuchung der mütterlichen und fetalen Herzrate bei 40 Schwangeren (28.-40. SSW) während je 5 Minuten zu Beginn (A), nach 30 Minuten (B) und am Ende der Hypnoseintervention, d.h. nach 90 Minuten (C)
- in der Experimentalgruppe (standardisierte Hypnoseintervention) hochsignifikante Herzratenunterschiede zwischen den Zeitpunkten bei den Müttern, in der Kontrollgruppe (Ruhe) kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen A und B sowie B und C, wohl aber zwischen A und C
- in der Experimentalgruppe tendenziell auch Herzratenunterschiede zwischen den Zeitpunkten bei den Feten, in der Kontrollgruppe keine Unterschiede 3
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Messung der Durchblutung der Arteria umbilicalis kurz vor und nach einer standardisierten Hypnosintervention bei sechs Schwangeren, die bereits an zwei Einheiten des hypnomentalen Geburtsvorbereitungs®kurses teilgenommen
hatten: signifikante Reduktion des Gefäßwiderstandes 4
Literatur
- 1. Reinhard J, Hüsken-Janßen H, Hatzmann H, Schiermeier S. Reduzierung der Zahl von Frühgeburten durch hypnoreflexogene Geburtsvorbereitung – Erste Ergebnisse. Suggesionen 2008; 2: 36-44.
- 2. Reinhard J, Hüsken-Janßen H, Hatzmann H, Schiermeier S. Epidemiologie und Prävention von Frühgeburten – eine klinische Studie. (noch nicht veröffentlicht).
- 3. Reinhard J, Hüsken-Janßen H, Hatzmann H, Schiermeier S. Veränderung der mütterlichen und fetalen Herzrate durch hypnotherapeutische Techniken. Suggestionen 2009; 1: 8-17.
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4. Reinhard J, Hüsken-Janßen H, Hatzmann H, Schiermeier S. Veränderung des
Gefäßwiderstandes der Arteria umbilicalis, der fetalen Bewegung und der Herzzeitvariation durch Hypnose – Erste Ergebnisse. Z Geburtsh Neonatol 2009; 213: 23-26.